Ist die offizielle Weltentstehunglehre plausibel? |
In der Wissenschaftstheorie wird unterschieden zwischen
„empirischen“ und „historischen“ Wissenschaften. In
beiden Wissenschaftsbereichen versucht man zuerst allgemeine (deduktive) Kausalerklärungen
aufzustellen. Diese werden dann mit Hilfe von Vorhersagen (Prognosen) überprüft.
Diese Ueberprüfung erfolgt bei den empirischen Wissenschaften durch Experimente
und Beobachtungen. Weil sich die Vorhersagen der historischen Wissenschaften
aber immer auf die Vergangenheit beziehen, können diese nicht mit Experimenten
und Beobachtungen geprüft werden. Das bedeutet, dass die in der Vergangenheit
abgelaufenen Prozesse im Experiment nicht wiederholbar sind (Präzisierung:
Einige Prozesse lassen sich zwar experimentell wiederholen, wir können
aber nicht mit Sicherheit wissen, wie diese Prozesse tatsächlich abgelaufen
sind). Eine direkte Ueberprüfung der Vorhersagen ist deshalb nicht möglich.
Das Problem ist, dass die historischen Situationen, die unwiderbringlich der
Vergangenheit angehören und d
eshalb in der Gegenwart nicht über das Experiment wiederholt oder veranschaulicht
werden können. Deshalb gehören die Evolutionslehre und die Schöpfungslehre
zu der grossen Familie der historischen Wissenschaften. Die gegensätzlichen
Voraussetzungen dieser beiden Herkunftstheorien können zwar mehr oder weniger
plausibel vertreten werden, sind aber weder durch Experiment noch durch Beobachtung
zu beweisen oder zu widerlegen.
Wie wir aus dieser Definition ersehen können, kann die Entstehung des Universums, der Erde und des Lebens nicht empirisch nachgewiesen werden. In den historischen Wissenschaften können die Voraussetzungen nur nach den Kriterien der Plausibilität vertreten werden. Dabei geht es darum, welche der Voraussagen der beiden Modelle Evolution und Schöpfung plausibel sind und welche nicht. Sind nun die Voraussagen des Evolutionsmodells wirklich plausibel?
- ist es plausibel, dass die Energie vor dem Urknall ganz zufällig im
„Uratom“ entstanden sein soll?
- ist es plausibel, dass aus einer unvorstellbar gigantischen Urexplosion ein
geordnetes Universum entsteht, wie wir es heute vorfinden?
- ist es plausibel, dass sich die extrem lebensfreundlichen Bedingungen auf
der Erde rein zufällig entwickelt haben?
- ist es plausibel, dass sich die unvorstellbare Komplexität des Lebens
zufällig aus lebloser Materie entwickelt hat?
- ist es plausibel, dass die biologische Information in den Zellen, von der
wir heute wissen, dass sie sehr komplex ist und die Merkmale einer Sprache aufweist,
ohne intelligenten Urheber entstanden ist?
- ist es plausibel, dass sich alle Lebensformen aus einer oder einigen Urzellen,
die zufällig auf einer Urerde entstanden sind, entwickelt haben?
- ist es plausibel, dass sich unser Bewusstsein (oder unser Geist), von dem
wir heute weder wissen, was es seinem Wesen nach ist noch wo es sich befindet,
zufällig aus lebloser Materie (bzw. aus einer Urzelle) entwickelt haben
soll?
Oder ist es von der Logik her nicht doch plausibler, dass Energie aus Energie,
Leben aus Leben und Intelligenz aus Intelligenz entstanden ist (das entspricht
den Voraussagen des Schöpfungsmodells)? Kein Mensch ist heute in der Lage,
diese sieben Punkte wirklich plausibel zu erklären. Und doch wird die naturalistische
Evolution nicht nur als eine wissenschaftliche Theorie vertreten, sondern vielmehr
als die offizielle Weltentstehungslehre unserer modernen Kultur. Die wissenschaftliche
„Priesterschaft“, die berechtigt ist, die offizielle Weltentstehungslehre
zu interpretieren, hat dadurch einen ungeheuren kulturellen Einfluss gewonnen,
den sie verlieren könnte, wenn diese Theorie in Frage gestellt wird. Wir
von ProGenesis stellen diese offizielle Weltentstehungslehre in Frage weil wir
der Meinung sind, dass man diese sieben Fragen nicht wirklich plausibel erklären
kann. Wir lassen uns aber gerne vom Gegenteil überzeugen.
Gian Luca Carigiet
ProGenesis, 29. Februar 2004