Die Eiszeit

Der Rückgang des Wassers war nur durch sehr starke Veränderungen der Erdoberfläche möglich, indem die großen Gebirgszüge und die tiefen Ozeanbecken entstanden. Das Entstehen der Gebirgszüge, gepaart mit einer noch starken tektonischen Aktivität, muss zu sehr starken Erschütterungen der Erde geführt haben. Der Kontinent der vorsintflutlichen Welt wurde wahrscheinlich während der Sintflut bereits durch Bruchlinien teilweise getrennt. Auch das Verschieben der Kontinente ging wahrscheinlich nicht unbemerkt an der damaligen Bevölkerung vorbei, sondern auch dieses Ereignis war von sehr starken Erdbeben, unvorstellbar starken Niederschlägen und von klimatischen Veränderungen geprägt. Die ersten Menschen fanden denn auch alles andere als ein Paradies vor. Neben diesen Veränderungen der Erdoberfläche begann vor allem in der nördlichen Hemisphäre nach der Sintflut die Eiszeit. Ein großer Teil der nördlichen Halbkugel wurde von einer teilweise einigen hundert Meter dicken Eisschicht bedeckt. Dass eine (die Wissenschaft geht von einigen Eiszeiten aus) solche Eiszeit in der Vergangenheit tatsächlich stattfand, ist durch Fakten gut begründet. Die Frage ist einzig und alleine, wann diese Eiszeit denn tatsächlich stattfand und aufgrund von welchen Einflüssen es dazu kam. Um eine solche Eiszeit zu verursachen, sind unvorstellbare Mengen von Wasser in Form von Schnee nötig, und die Sintflut könnte dafür einen Erklärungsschlüssel bieten, denn eine Eiszeit kann unter normalen Umständen auf dieser Erde nicht mehr stattfinden, deshalb müssen katastrophische Umstände postuliert werden.

Es ist auch möglich, dass die Erde in dieser Zeit um 23 ½ Grad aus ihrer damals senkrechten Lage kippte. Erst durch diese Schräglage, die die Erde noch heute aufweist, entstanden die Jahreszeiten, wie wir sie heute kennen, sowie die jährlichen Schwankungen zwischen Sommer und Winter. Aber die kalten Winter alleine genügen nicht, um eine Eiszeit entstehen zu lassen, denn das Eis, welches im Winter entsteht, schmilzt in einem warmen Sommer wieder. Dies sehen wir sehr gut in Sibirien; denn trotz sehr kalter Winter gibt es dort keine Gletscher, da die sibirischen Sommer sehr heiß sind, sodass kein bleibendes Eis entstehen kann. Wenn eine Eisdecke gebildet werden soll, muss der Winterschnee den Sommer überleben und sich Jahr für Jahr zu einer immer dicker werdenden Eisdecke ansammeln können. Damit der größte Teil des Schnees den Sommer überlebt, müssen die Sommer drastisch kälter gewesen sein als heute. Aber noch wichtiger als die relativ kühlen Sommer ist die Schneemenge, die im vorangegangenen Winter fallen und die den Sommer über liegen bleiben muss. Die Bedingungen für eine Eiszeit sind demnach eine Kombination von kühleren Sommern mit unvorstellbar ausgiebigen Schneefällen im Winter.

Die Hauptschwierigkeit bei allen Eiszeittheorien ist, dass es in Nordeuropa und Nordamerika eine große Zahl von Hinweisen für ehemals vorhandene riesige Eisdecken gibt, die aber beim gegenwärtigen Klima nicht entstehen können. Aufgrund von realistischen Modellrechnungen muss die Sommertemperatur um 10 – 12 Grad Celsius tiefer liegen, und zugleich muss die Schneemenge mindestens doppelt so groß sein wie heute. Eine Vergletscherung mit den Ausmaßen der Eiszeit kann deshalb nicht aufgrund von aktuellen Prozessen stattfinden, sondern nur aufgrund von katastrophischen Umständen, wie sie nach der Sintflut auf der Erde herrschten. Die Sintflut war vermutlich mit einem ausgedehnten Vulkanismus verbunden, durch den sich eine riesige Wolkendecke aus vulkanischem Staub und Aerosolen bildete, die noch während vieler Jahre in der Atmosphäre verblieb. Aus dem Erdinnern sind die Brunnen der großen Tiefe aufgebrochen, und das heiße Wasser aus der Tiefe vermischte sich mit dem Meerwasser, das verglichen mit heute schon relativ warm war. Der durch die Flut hervorgerufene Abkühlungsmechanismus zusammen mit dem warmen Ozean führte zu einem »Schneeangriff« oder einer schnellen Eiszeit. Der vulkanische Staub und die Aerosole haben die Sommerabkühlung in den mittleren und hohen Breitengraden ausgelöst, indem sie einen relativ großen Anteil der Sonnenstrahlung in den Weltraum reflektierten. Ist dann einmal eine permanente Schneedecke vorhanden, so reflektiert diese im Sommer noch mehr Sonnenenergie, was den Abkühlungseffekt, der vom Vulkanismus verursacht wurde, noch verstärkt. Die Kombination von kaltem Land und warmem Ozean hat die wichtigsten Sturmzentren parallel zu den Ostküsten Asiens und Nordamerikas aufkommen lassen. Die Positionen dieser Sturmzentren dürften während des ganzen Jahres mehr oder weniger stationär geblieben sein. Sturm über Sturm hat sich entwickelt und jeweils den größten Teil seiner Feuchtigkeit über dem kälteren Land abgesetzt. Zusätzlich hat sich die stärkste Wasserverdunstung vom warmen Ozean in der Nähe der Kontinente ereignet und so die reichliche Feuchtigkeit geliefert, die für eine Eiszeit nötig ist. Der Nordosten und Norden Amerikas, der Osten der Antarktis sowie die Berge in Skandinavien, Grönland, der Westantarktis und Nordamerika wurden schon zu Beginn vergletschert. Doch Gebiete, die sich nahe den warmen Ozeanen befanden, wie die Britischen Inseln und die Tiefebenen Nordwesteuropas, waren zu warm, um schon zu Beginn Gletscher zu bilden. Die Tiefebenen Ostasiens und Alaskas sind der Vergletscherung entgangen, weil sich die Stürme weiter weg von der Küste entwickelten.

Damit sich eine Eiszeit entwickeln kann, ist in den mittleren und hohen Breitengraden eine anhaltende Abkühlung der Kontinente nötig. Der vulkanische Staub und die Aerosole der Flutzeit werden sich nach wenigen Jahren abgesetzt haben, aber der anhaltende Vulkanismus hat diese immer wieder erneuert. Durch diese vulkanische Aktivität konnte eine anhaltende markante Abkühlung eintreten. In der Umgebung der Eisdecken blieb der Ozean warm, denn die ausgedehnten Stürme führten zu starken horizontalen und vertikalen Zirkulationen des Wassers. Während sich das Tiefenwasser langsam abkühlte, begannen auch die Oberfläche der Ozeane und die Atmosphäre in mittleren und hohen Breiten langsam kühler zu werden. Während dieser Zeit expandierten die Eisdecken weiter und Gletscher, die von den Bergen herunterkamen, wuchsen zusammen und breiteten sich über tiefer liegende Regionen aus. Es wurde beobachtet, dass Tiere, die kaltes Klima vertragen, wie zum Beispiel das Rentier, in dieser Zeit mit Tieren zusammengelebt haben, die warmes Klima bevorzugen, wie zum Beispiel den Flusspferden. Diese wanderten während der Eiszeit sogar weit nach Norden bis nach Nordengland, Frankreich und Deutschland. Die Landbrücken über die Beringstraße und den englischen Kanal haben die rasche Ausbreitung der Tiere nach der Flut begünstigt. Das Klima von Sibirien und Alaska war während der Eiszeit mild, denn der arktische Ozean war noch nicht mit Eis bedeckt, sondern relativ warm. Die Temperaturen über dem Norden der Kontinente dürften wesentlich höher gewesen sein als heute. Der warme Nordatlantik und Nordpazifik haben dazu beigetragen, diese Gegenden zu erwärmen und die Niederschläge zu erhöhen. Dadurch fanden das Wollmammut und andere Tiere in Sibirien und Alaska eine passende Heimat mit genügend Futtervorräten.
Infolge des einzigartigen Nachflut-Klimas erreichte die Eiszeit schon nach schätzungsweise etwa 200 Jahren ihr Maximum. Dies ist eine sehr kurze Zeit, wenn man diese mit den aktualistischen Schätzungen vergleicht. Die wichtigste Einflussgröße, um die Gletscher anwachsen zu lassen, ist der Wärmeinhalt der Ozeane, der die reichliche Feuchtigkeit liefern konnte. Sobald der Ozean bis auf eine kritische Temperatur abgekühlt war, hörte der Feuchtigkeitsnachschub auf, und die Gletscher begannen langsam abzuschmelzen.

Die Dicke der Eisdecken dürften etwa bei 700 Meter für den Norden und 1200 Meter für den Süden angenommen werden. Auch diese Zahlen liegen wesentlich tiefer als die Schätzungen von Uniformitaristen, aber sie lassen sich besser vertreten, denn bereits für eine Eisdecke mit einer Mächtigkeit von einigen hundert Metern Dicke sind unvorstellbar ergiebige Niederschläge nötig. Während des Rückgangs der Gletscher waren die Sommer in mittleren und hohen Breiten warm, die Winter jedoch sehr kalt. Die kälteren Winter entstanden durch die Abkühlung der Atmosphäre, die durch das viele Eis hervorgerufen wurde, und durch das kalte Klima konnte sich im arktischen Ozean schließlich Eis bilden. Die Sturmgebiete verschoben sich nach Süden und südlich der Eisdecken gab es sekundäre Sturmgebiete, die stürmische Winde entlang der Eisdecken verursachten, die oft Staub mitführten, was ausgedehnte Sand- und Lößdecken bildete. Doch trotz dieses Klimas konnten die Eisdecken im Sommer schmelzen. Das Eis im Binnenland wird wahrscheinlich in weniger als 200 Jahren geschmolzen sein, und diese schnell schmelzenden Eisdecken führten zu großen Überschwemmungen, welche die Flüsse mit Sedimenten füllten. Das Aussterben der Megafauna am Ende der Eiszeit ist eines der ungelösten Rätsel der offiziellen Wissenschaften. Das Wollmammut ist ein Beispiel aus dieser ausgestorbenen Megafauna, denn das Verschwinden einer Million oder mehr dieser Tiere in Sibirien und Alaska ist besonders rätselhaft. Die vielen hunderttausend Mammute, die in der sibirischen Tundra eingefroren sind, zeugen von einer katastrophischen Ursache. Einige dieser Tiere waren so gut erhalten, dass ihr Fleisch den Hunden der Forscher als noch »frisches« Fleisch vorgesetzt werden konnte – und das nach über 4000 Jahren! Das Einfrieren dieser Tiere musste also relativ schnell geschehen sein.

Die Gletscher der Eiszeit müssen unheimliche Ausmaße angenommen haben und bedeckten wahrscheinlich die ganze nördliche Hemisphäre bis weit nach Süden. Dies ist auch daraus ersichtlich, dass die nördlichen Gebiete erst relativ spät besiedelt wurden. Die Bewohner der nördlichen Hemisphäre mussten somit noch jahrhundertelang ums nackte Überleben kämpfen, während in Mesopotamien die ersten Hochkulturen bereits in voller Blüte standen und die Ägypter sich anschickten, die größten, stabilsten und schönsten Pyramiden zu bauen. Man glaubt allgemein, dass die Wissenschaft eine Mehrzahl von Eiszeiten bewiesen habe, doch wenn man die Geschichte des Mehr-Eiszeiten-Konzepts betrachtet, findet man heraus, dass die Anzahl der postulierten Eiszeiten nie eindeutig festgestellt wurde. Die Gletschersedimente sind so kompliziert aufgebaut, dass man jede Zahl von einer bis sechs oder mehr Eiszeiten »beweisen« kann. Im frühen 20. Jahrhundert hatte man sich auf vier Eiszeiten geeinigt, doch während der letzten zwanzig Jahren sind die Glaziologen zur Überzeugung gelangt, dass ein Kommen und Gehen von 20 bis 30 Eiszeiten stattgefunden hat. Viele Fakten zeigen aber, dass eine einzige Eiszeit viel wahrscheinlicher ist als mehrere. Der Hauptgrund dafür besteht darin, dass die sehr extremen Bedingungen, die eine Entstehung einer Eiszeit ermöglichen, sich kaum wiederholen können. Im Landesinnern beobachtet man zudem nur dünne Moränenschichten, die vor allem während der »letzten« Eiszeit abgelagert wurden, was ebenfalls auf eine einzige Eiszeit hindeutet. Des Weiteren wurden praktisch alle Eiszeitfossilien südlich von den früheren Vergletscherungen gefunden, und die meisten Aussterbeereignisse folgten auf die »letzte« Eiszeit; deshalb hat es sehr wahrscheinlich keine Interglazialzeiten gegeben. Aus diesen Gründen kann man davon ausgehen, dass es in der Erdgeschichte nur eine einzige Eiszeit gegeben hat, welche durch das nachsintflutliche Klima verursacht wurde und einige Jahrhunderte gedauert haben dürfte. Das Ende der Eiszeit kann man deshalb etwa in die Zeit von Abraham datieren.

Quellen:
- Gian Luca Carigiet, Von Ewigkeit zu Ewigkeit, Seiten 208 – 212
- Factum 1/1994, Seiten 30 - 37


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