Leserbrief zu "Evolution - Die grosse Lüge?"

An die Programmdirektion des
Zweiten Deutschen Fernsehens - ZDF

Bremerhaven, den 09.06.04

Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrter Herr Bublath,

mit großer Spannung habe ich ihre heutige Sendung: „Joachim Bublath – Evolution - die große Lüge?“, verfolgt.

Über die Art und Weise, wie sich hier ein öffentlich rechtlicher Fernsehsender einem durchaus kontroversen Thema zu nähern versucht, bin ich schlichtweg erschüttert!

Sie beleidigen die christliche Weltanschauung, welche u. a. die Wiege unserer kulturellen und humanitären Zivilisation darstellt. Ihre Äußerungen sind geprägt von Respektlosigkeit und Demagogie. Es werden Feindbilder aufgestellt und Ängste geschürt.

Ich selbst bin Naturwissenschafter und mit meinen 38 Jahren, was den gegenwärtigen Stand wissenschaftlicher Erkenntnisse angeht, sicher noch immer up to date.

Es gibt weltweit derzeit sicher keinen einzigen ernstzunehmenden Wissenschaftler, der sich der Diskrepanzen und dem Erklärungsnotstand der Evolutionstheorie verschließen kann. Das Gegenteil ist hier sogar der Fall. Wer immer sich ernsthaft und objektiv mit dieser Thematik auseinandersetzt, kommt zu dem Schluss, dass gerade die neueren Erkenntnisse in Bereichen der Mikrobiologie und Genforschung Erklärungsversuche der Evolutionstheorie permanent unglaubwürdiger erscheinen lassen! Wie sonst erklären Sie sich z.B., dass intelligente, gut ausgebildete Wissenschaftler des 21. Jahrhunderts, weltweit zu tausenden, in einigen Ländern bereits mehr als 50%, der Makroevolution keinen rechten „Glauben“ mehr schenken? Dies allein als Propaganda fundamentaler christlicher Bewegungen darzustellen ist in Wirklichkeit Ideologie. Sie bestätigen hierdurch, dass die sog. Evolutionstheorie ein „Glaube“ ist, der Versuch Kreationisten lächerlich zu machen scheint somit ein Glaubenskrieg zu sein.

Ich erwarte von einem öffentlich rechtlichen Fernsehen in Deutschland, dass es unterschiedliche Bemühungen, Standpunkte, und Erkenntnisse, in einer entsprechenden Berichterstattung gleichberechtigt würdigt. Andernfalls ist diese verdiente Institution nicht mehr von privaten Sendeanstalten zu unterscheiden und somit in seiner jetzigen, von Fernsehgebühren finanzierten Form, zu überdenken, also selbst einer Form von Evolution und Selektion zu unterwerfen.

Ich erwarte eine Stellungnahme.

Mit freundlichen Grüßen
Armin Sommer


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