Ist Evolution eine weltliche Religion?

In einem neuen Aufsatz in der verbreiteten Wissenschaftszeitschrift SCIENCE kommt Michael Ruse, ein bekannter amerikanischer Philosoph zum Schluss, dass die Evolutionslehre auch eine weltliche Religion sei, welche das Christentum gelegentlich ablösen werde. Er schreibt unter anderem: „Eines der wichtigsten Argumente der Kreationisten (das sind jene, welche die biblische Schöpfungsgeschichte als Grundlage betrachten), ist die Tatsache, dass Evolution und besonders der Darwinismus mehr ist als eine wissenschaftliche Theorie. Sie meinen, dass Evolution oft wie eine weltliche Religion funktioniere, indem sie Normen und Richtlinien für das richtige (oder in ihren Augen das falsche) Verhalten vorgibt.“ (1)

Die Kreationisten bestehen darauf, dass Evolution eine weltliche Religion sei mit eigenen Geboten, moralischen Botschaften, Kathedralen und Hohenpriestern. Im Buch des deutschen Evolutionsbiologen U. Kutschera, wird im Kapitel 12 in einem abschließenden Epilog tatsächlich eine evolutionäre Ethik abgeleitet, die ausdrücklich als naturalistische Alternative zur christlichen Vorstellung verstanden werden will.

In die selbe Kerbe haut Michael Baigent (Mitautor des Bestsellers „Verschlusssache Jesus“): „Als Darwins wissenschaftliche Nachfolger seine Theorie mit den Erkenntnissen der Genetik verbunden hatten, glaubten sie, dadurch unangreifbar geworden zu sein. Trotzdem bleibt die Evolutionstheorie wesentlich stärker dem religiösen Glauben verhaftet als wissenschaftlichen Tatsachen. Sie mag manche Wissenschaftler zufrieden stellen und deren Leben Bedeutung verleihen, doch für die Fakten liefert sie keine Erklärung.“ (2) Baigent beschreibt mehrere Fakten, die der Evolution widersprechen. Zum Beispiel der Fund von Steinzeitwerkzeugen im Eozän, also in Schichten, die 30-50 Millionen Jahre älter sind als sie gemäss der Theorie sein dürften.

Der Journalist Reinhard Eichelbeck liefert gleich reihenweise Fakten, die Evolution widerlegen und von den Evolutionsvertretern nicht befriedigend beantwortet werden können. So haben 90 Jahre von Experimenten mit der Taufliege Drosophila keine Verbesserungen gebracht, nur verkrüppelte und verstümmelte Taufliegen. (3) Schliesslich schreibt er: „Ein neues Denkmodell der Evolution sollte also auf diesen drei Komponenten (Materie, Energie und Information) aufgebaut sein...“ (4). Eichelbeck begibt sich mit diesem Reformvorschlag wiederum auf die religiöse Ebene, denn Information kann nur von einer Intelligenz stammen.

Referenzen:
(1) Michael Ruse, Is Evolution a Secular Religion? SCIENCE Vol. 299, 7. 3. 2003. Seite 1523.
(2) Michael Baigent, Das Rätsel der Sphinx, Droemer, 1998, Seite 57.
(3) Reinhard Eichelbeck, Das Darwin Komplott, Riemann, 1999, Seite 112.
(4) ebda. Seite 345


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