Vortragsabend ProGenesis vom 5. November 2004

Gian Luca Carigiet erklärte in seinem Vortrag, wie die beiden Modelle Schöpfung und Evolution die Fragen nach dem Ursprung der Materie und des Lebens sowie der Entwicklung des Lebens beantworten. Das Schöpfungsmodell geht davon aus, dass die Materie, das Leben (die Seele) sowie das Bewusstsein des Menschen (der Geist) von einer höheren Intelligenz erschaffen wurden. Dieses „Schaffen“ wird in der Bibel mit dem hebräischen Verb <bara> bezeichnet, das für die Schöpfertätigkeit Gottes gebraucht wird, und zwar immer dort, wo Gott etwas völlig Neuartiges schafft, das es bisher noch in keiner Form gibt. Dieses Wort wird insgesamt nur drei Mal verwendet und zwar in 1. Mose 1,1 bei der Erschaffung von Raum und Materie aus dem Nichts, in 1. Mose 1,21 bei der Erschaffung der Tiere (also der ersten beseelten Lebewesen) und in 1. Mose 1,27 bei der Erschaffung des Menschen als geistiges Wesen. Eine Entwicklung über die Artgrenze hinaus wird vom Schöpfungsmodell abgelehnt. Die Erschaffung der Pflanzen und Tiere geschah immer mit dem Wort »nach seiner Art«. Dieser Ausdruck bedeutet, dass Gott alle Lebewesen (die Pflanzen, Wassertiere, Vögel und Landtiere) in ihrer Artverschiedenheit erschaffen hat. Die Grundlage des Schöpfungsmodells ist der „Trialismus“ (griechisch „tri“ = drei) von Materie - Seele - Geist, das Evolutionsmodell hingegen basiert auf dem „Monismus“ (griechisch „mónos“ = allein). Diese Denkrichtung leugnet die Verschiedenheit der Seinsbereiche und versucht, alles Existierende aus einem einzigen Prinzip (aus der Materie) herzuleiten.

Entgegen der allgemeinen Meinung liegt die Herkunft der Materie und des Lebens in der Evolutionslehre aber im Dunkeln. Niemand kann heute sagen, wie die Materie und das Leben wirklich entstanden sind. Es wird zwar behauptet, dass sich das Leben durch biochemische Zufallsprozesse zufällig auf der frühen Erde entwickelt haben soll, aber über das „wie“ z.B. die erste lebens- und reproduzierfähige Zelle entstanden sein soll, darüber existieren heute nur Spekulationen und Hypothesen. Die Makroevolution, also das zufällige Entstehen von neuen Strukturen, wurde noch nie beobachtet noch gibt es experimentelle Beweise dafür. Es ist auch kein Mechanismus für Makroevolution bekannt, mit dem die Höherentwicklung erklärt werden könnte. Die beobachtbare Mikroevolution kann die Höherentwicklung auch nicht erklären, da sie nur innerhalb der Artgrenzen wirkt. Auch die Fossilien sind kein Beweis für die Evolution, da die Arten immer voll ausgebildet auftreten und die erwarteten Zwischenformen fehlen.

Der Anwalt Dr. Dieter Aebi führte eine Art fiktive Gerichtsverhandlung über die beiden Modelle Schöpfung und Evolution durch, wobei die Verfahrensabschnitte Hauptverfahren und Beweisverfahren – ganz im Sinne der Zivilprozessordnungen – strikte auseinandergehalten werden. Im Hauptverfahren werden zuerst die gegensätzlichen Behauptungen der Parteien auf ihre Substanz überprüft. Behauptungen ohne oder mit zu wenig konkretem und präzisem Inhalt taugen von vornherein nicht für das Beweisverfahren und werden nicht zugelassen. Wo „nichts“ behauptet wird, gibt es auch nichts zu beweisen. Hauptaussage der Evolutionisten ist, dass alles aus Zufall (im Sinne von Unvorhersehbarkeit, Plan- und Ziellosigkeit) entstanden sei. Dieter Aebi zeigte an einem Beispiel, dass dies eine leere Behauptung ist: Herr A behauptet, dass ihm Herr B Fr. 50'000 schuldet. Das Gericht fragt nach, aus welchem Grund. Antwort A: „Zufällig“. Diese Behauptung wird nicht zum Beweis zugelassen, da sie substanzlos ist. A verliert den Prozess. Der Referent wies im Folgenden nach, dass die Aussagen der Schöpfungslehre über einige Substanz verfügen. Die Kreationisten würden damit bis ins Beweisverfahren vordringen. Die Evolutionisten blieben dagegen vorher auf der Strecke. Und selbst wenn man sie trotzdem für einzelne, in der Luft hängende, gehaltvolle Behauptungen zum Beweis zulassen würde, hätten sie ein unüberwindliches Beweisproblem: Für vergangene Prozesse kommt als Beweisobjekt nur der heute nachgewiesene Erfahrungssatz, d.h. eine heute bewiesene, auch für die Vergangenheit gültige Gesetzmässigkeit in Frage. Gesetzmässigkeit bedeutet auch Vorhersehbarkeit. Wie soll man nun mit Vorhersehbarkeiten zufällige, nicht vorhersehbare Prozesse der Vergangenheit beweisen?

Fazit: An Evolution muss man glauben! An Schöpfung auch, aber

 


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