Darwin oder Gott im Schulzimmer?

Antwort auf VBG Institutsbulletin 1/03 April 2003

Einige grundlegende Gedanken eines alten, bibelgläubigen Mediziners zum ganzen Themenkomplex der Evolution bzw. einer göttlichen Schöpfung. Die Kernfrage lautet: Gibt es einen Gott oder nicht? Wenn nein, dann ist die einzige logische Konsequenz die evolutionistische Sicht der Dinge, d.h. das Entstehen vom Einfachen zum Komplexen. Die ausweichende Antwort, wie z.B. die, ich kann diese Frage nicht beantworten, weil ich nicht weiss, ob es einen Gott gibt oder nicht, hat auf dem Hintergrund der Bibel keine Legitimation. Dort heisst es nämlich kurz und bündig: "Suchet, so werdet ihr finden!" (Mt 7/7b). Ja, und was findet man, wenn man aufrichtigen Herzens sucht? Dieser Gott ist kein nebulöser Begriff und auch keine diffuse Energiequelle, sondern ein erfahrbares Gegenüber, ein Mensch. Der ferne, unvorstellbare Gott wurde in Jesus Christus ein Mensch. Darauf folgt wahrscheinlich der Einwand: Aber, das war doch vor 2000 Jahren! Das stimmt. Aber, wenn wir in den Berichten über Jesus, in den Evangelien, lesen, erfahren wir dort auch, dass er auf eine bestialische Weise ermordet wurde, nämlich durch die von den Römern seinerzeit eingeführte Foltermethode der Kreuzigung. Danach wurde er begraben und dann folgt in seiner Biografie wieder ein äusserst anstössiger Hinweis, nämlich, dass er nach drei Tagen wieder lebendig geworden sei. Mit jemandem, der lebt, kann ich logischerweise kommunizieren und kann dadurch auch kennenlernen. Was hat das für mich persönlich für eine Bedeutung?

Kehren wir zu den Evangelien zurück und befassen wir uns zunächst einmal mit der Person von Jesus Christus. Sein Erscheinen ist in der Bibel an zahlreichen Stellen Jahrhunderte vor seiner Geburt angekündigt. Wie ist so etwas möglich? Er wurde gezeugt ohne das Dazutun eines Mannes. "Wie soll denn das zugehen, da ich doch von keinem Manne weiss?" (Lk 1/34), sprach die vollkommen perplexe Maria auf die Ankündigung durch den Engel Gabriel, dass sie schwanger werden würde. Dass sich die Geburt dieses "wunderbaren", angekündigten Kindes in Bethlehem ereignete, wie es ein Prophet (Micha) siebenhundert Jahre zuvor vorhergesagt hatte, war nur dadurch möglich, dass der weltliche Machthaber (Kaiser Augustus 30 v. Chr, - 14 n. Chr.) eine Volkszählung anordnete. Die wiederum war nur durchführbar, wenn alle Leute zu ihrem Heimatort zogen und sich dort registrieren liessen. Josef, der vermeintliche Vater Jesu, stammte aus dem Geschlecht Davids, musste also von seinem Wohnort Nazareth in Galiläa zu seinem Heimatort Bethlehem in Judäa ziehen..." damit die Schrift erfüllt würde...." (d.h. damit die Prophezeiung zur Realität wurde).

Wie ist es möglich, dass ein schon vier Tage im Grabe liegender,verwesender Leichnam (Lazarus) in einem Augenblick wieder lebendig wurde?: „Lazarus komm heraus (aus dem Grab)!" (Joh. 11/43b). Dieses wieder Lebendigwerden widerspricht einer von der gesamten Wissenschaft unangefochtener Wahrheit, nämlich, dass Materie von einem ungeordneten Zustand (Zersetzung, Verwesung) nicht in einen geordneten übergehen kann. (2. Thermodynamischer Hauptsatz: Ein System, sich selbst überlassen, desintegriert, d.h. die Unordnung, das Chaos, nehmen zu. Wissenschaftlich ausgedrückt, die Entropie nimmt zu, d.h. die Ordnung nimmt ab!) Nicht nur bei dem Wiederlebendigwerden des Lazarus sträubt sich unser "gesunder" Menschenverstand dagegen, sondern noch viel mehr bei der "Auferstehung Jesu Christi von den Toten". Weil dieses Wunder die zentrale Aussage des christlichen Glaubens ist, schreibt der Apostel Paulus den korinthischen Christen: "Ist aber Christus nicht auferstanden, so ist unsere Predigt vergeblich und so ist auch euer Glaube vergeblich". (1.Kor. 15/14). Dies alles müssen wir nicht einfach glauben, bzw. "für wahr halten", sondern jeder einzelne kann dieses übernatürliche Wirken Gottes an sich selber erfahren. Der Weg zum Glauben ist letztlich ein Willensakt, bzw. ein persönliches Prüfen dieses Angebotes von Jesus Christus: "Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstossen". (Joh. 6/37b).

Der griechische Philosoph und Mathematiker Archimedes (285-212 v. Chr.) soll gesagt haben: "Gebt mir einen Punkt ausserhalb des Universums, und ich werde die Erde aus den Angeln heben" (Hebelgesetz). Es kommt also auf diesen Fixpunkt, bzw. Angelpunkt an. Wie gelangt man zum Angelpunkt der ganzen Bibel? Zuerst einmal, indem man die Aufforderung von Jesus Christus für sich persönlich beansprucht: "Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken!" (Mt. 11/28). Ferner, indem man seiner Aufforderung folgt: "Siehe, ich stehe vor der Türe (deines Herzens!) und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hört und mir die Türe (seines Herzens) auftut, zu dem werde ich hineingehen und Wohnung bei ihm nehmen" (Off. 3/20). Dies sagt nichts anderes aus, als dass der allmächtige Gott persönlich in mich hineinkommen will (Jesus sagte von sich: "Wer mich sieht, der hat Gott gesehen", Joh. 14/9b).

Wenn Gottes Geist in mir Wohnung genommen hat, überführt er mich auch meiner Sündhaftigkeit. Das griechische Wort für Sünde heisst "harmatia", was soviel wie "Zielverfehlung" bedeutet. Wenn ein Schütze die Scheibe nicht trifft, so hat er das Ziel verfehlt (es kommt nicht darauf an, wieweit weg von der Scheibe der Schuss daneben ging, d.h. ob es sich um eine "kleine" oder "grosse" Sünde handelt!). So sieht mich Gott als einen, der das Ziel des Lebens verfehlt hat. Gott schenkt mir durch seinen Geist eine "Zielfernrohrausrüstung", mit deren Hilfe ich das Ziel sehen und treffen kann. Es ist seine unverdiente Gnade, durch die er mich als "nicht schuldig" betrachtet. Dieser Urteilsspruch ist rechtskräftig, weil er selbst meine Schuld und das unweigerlich damit verknüpfte Todesurteil auf sich genommen hat. Paulus drückt diesen Sachverhalt so aus: "Denn der Sünde Sold ist der Tod; die Gabe Gottes aber ist das ewige Leben in Jesus Christus, unserem Herrn" (Rö, 6/23).

Fassen wir zusammen: In der Person von Jesus Christus können wir den unsichtbaren Gott persönlich kennenlernen. Er ist dadurch charakterisiert, dass "er spricht und es geschieht" (Psalm 33/9): Auferweckung von Lazarus: "Lazarus komm heraus!"; Heilung des Gelähmten: "Nimm deine Bahre und gehe Nachhause!"; Heilung eines Blinden: "sei sehend". Es handelt sich also immer um "Schöpfungsakte", d.h. in einem Augenblick ereignet sich etwas, das wir mit unserer Vernunft nicht nachvollziehen können, also ein Wunder. Für Gott sind Wunder und Naturgesetze ein und dasselbe. Auch hier wieder können wir entweder alles in der Vergangenheit belassen oder aber in meiner jeweiligen Gegenwart anwenden. Meine aktuelle Krankheit oder unüberwindliche Schwierigkeiten werden dann plötzlich brandaktuell! Jesus sagt nämlich: "Bei den Menschen ist's unmöglich, aber nicht bei Gott; denn alle Dinge sind möglich bei Gott!" (Mk 10/27). "Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue..." (Joh. 14/12a) oder "... auf Kranke werden sie die Hände legen, so wird's besser mit ihnen werden". (Mk. 16/18b). Der Apostel Paulus spricht ähnliches: "... einem anderen ist die Gabe gegeben, gesund zu machen..." (1.Kor. 12/9b).

Für mich als alten, gläubigen Arzt ist es völlig logisch, dass Gottes wunderbare, allmächtige Kraft auch heute noch wirksam ist. Sie kann aber nicht, wie ein absolut wirksames Medikament, jederzeit konsumiert werden. Aber in kindlichem Vertrauen auf die Güte Gottes, sollten wir durch unser Gebet (und eventueller Handauflegung) dem Kranken das Angebot Gottes schenken: "Wer ist unter euch Menschen, der seinem Sohn/Tochter, wenn er/sie ihn bittet um Brot, einen Stein biete?" (Mt. 7/9).
In der Medizin gibt es aber weit häufiger den "natürlichen", langsamen Weg der Heilung, wie z.B. die alltägliche Wundheilung, die nicht minder bestaunenswert ist wie ein "echtes" Wunder. Woher wissen die einzelnen Körperzellen des verletzten Gewebes, wie sie sich vermehren müssen, damit eine fast vollständige Restitution des verletzten Körperteils erfolgt? Ein unsichtbares, wunderbares Programm von einem Schöpfer kreiert und als Information in die einzelnen Zellen gelegt, steuert den Heilungsprozess.

F a z i t:
Es dürften heute keine "wunderbaren", medizinisch nicht erklärbaren Krankenheilungen auf Gebet hin geschehen, wenn Gottes schöpferischer Geist seit der Genesis nicht immer derselbe geblieben wäre. Der Schreiber des Hebräerbriefes drückt diesen Sachverhalt kurz und bündig so aus: "Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit". (13/8) Auf diesem Hintergrund fällt es nicht schwer, den Genesisbericht wörtlich zu nehmen. Wenn Jesus zu dem Blinden sagte: "Sei sehend!", so sah er, wenn er befahl "Es werde Licht!", so entstand Licht!

Dr. med. Markus Bourquin
27. Juli 2003


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