Die Bibel – Das Wort Gottes?

Die Einzigartigkeit der Bibel

In diesem Beitrag beschäftigen wir uns mit der Heiligen Schrift, der Bibel, dem Wort Gottes, der Offenbarung Gottes an die Menschen. In diesem Beitrag geht es folglich darum aufzuzeigen, dass die Bibel tatsächlich Gottes Wort ist. Sie zeigt uns schonungslos offen und gleichzeitig voll göttlicher Barmherzigkeit auf, wer unser Schöpfer ist, wo der Mensch vor Gott steht und wie der Mensch die Gemeinschaft mit Gott finden kann. Weil die Bibel selber den Anspruch erhebt, das Wort Gottes zu sein, wird sie angegriffen, verachtet oder lächerlich gemacht. Es ist eine historische Tatsache, dass die Bibel alle diese Angriffe überlebt hat und noch heute das meistverkaufte Buch aller Zeiten ist. Hat das nicht seinen Grund darin, dass dieses Buch »Geist und Leben« ist, dass sich in diesem Buch die Kraft Gottes entfaltet, ja es ist von Gottes ewigem Odem gegeben, es ist das inspirierte Wort Gottes, von Gott gehaucht. Es ist die wunderbare, unbegreifliche Liebesgeschichte von Gott, dem Allmächtigen, mit uns Menschen, es zeigt uns sein unendlich geduldiges Bemühen um uns Menschen, um uns zu ihm, unserem Schöpfer, zurückzuführen. Die Bibel ist ein sehr dickes Buch bzw. eine Sammlung von Büchern und besteht aus nicht weniger als sechsundsechzig Büchern: historischen Berichten, Lebensbildern, Gedichtsammlungen, Prophetien, Briefen und Aufsätzen. Sie ist ein sehr, sehr altes Buch, zum Teil ungefähr 3400 Jahre alt und sogar noch älter.

Sie ist ein Buch aus einer ganz anderen Zeit, einer ganz anderen Kultur, und die Bibel unterscheidet sich von allen Büchern in der Welt grundlegend:
Die Bibel ist in jeder Hinsicht vollkommen einzigartig in der Geschichte der Menschheit. »Auf seinem Sterbebett bat Sir Walter Scott seinen Schwiegersohn, ihm aus ›dem Buch‹ vorzulesen. Als dieser ihn fragte, welches Buch er meine, antwortete Scott: ›Es gibt nur ein Buch, das es wert ist, 'Das Buch' genannt zu werden: Die Bibel.‹« (aus Von Ewigkeit zu Ewigkeit, Seiten 102 – 103)


1. Sieben Merkmale der Einzigartigkeit

1. Ihre Entstehung
Die Bibel wurde nicht einfach geschrieben, wie man einen Roman schreibt, sondern sie wurde von mehr als vierzig Schreibern verfasst, die sich gegenseitig nicht kannten, denn sie schrieben das Buch in einem Zeitraum von mindestens 1500 Jahren. Die Verfasser der Bücher fassten weder einen Plan noch einen Entwurf, und trotzdem fügte sich ein Teil zum anderen, bis die gesamte Bibel komplett war. Es waren auch keine Schriftsteller und Gelehrten, sondern sie kamen alle aus unterschiedlichen Berufen und Kulturen. Sie schrieben unter ganz unterschiedlichen Umständen, Mose in der Wüste, Jeremia in einem Kerker, David in seinem Palast, Paulus im Gefängnis, Lukas während der Reise, Johannes, auf der Insel Patmos in seinem Exil. Auch ihre Gemütsverfassungen waren sehr unterschiedlich, von großer Freude bis Trauer und Verzweiflung. Zur Zeit des Schriftgelehrten Esra, kurz nach der babylonischen Gefangenschaft, war das Alte Testament, Buchstabe für Buchstabe, Wort für Wort, Satz für Satz nahezu fertig. Jesus Christus hat wahrscheinlich keinen einzigen Satz als göttliche Offenbarung geschrieben und seine Jünger hätten es niemals gewagt, dem Alten Testament auch nur einen einzigen Buchstaben zuzufügen. Es ist auch wahrscheinlich, dass während Jesu Dienst hier auf Erden kein einziger Buchstabe des Neuen Testaments geschrieben wurde. Die Entstehung des Neuen Testaments ist ein Wunder, denn plötzlich, ohne dass vorher ein Plan gefasst wurde, wurden die Bücher des Neuen Testaments geschrieben. Die Menschen, die diese Schriften verfassten, lebten oft weit voneinander entfernt, und konnten sich deshalb nicht gegenseitig absprechen. Und doch begannen diese Schriften schon bald zu kursieren und wurden von den neu entstandenen Gemeinden gesammelt.

2. Ihre Einheit
Wie ist es nun möglich, dass ein Werk, das von verschiedenen Verfassern aus verschiedenen Generationen mit total verschiedenen Hintergründen und aus verschiedenen Zeiten und Kulturen geschrieben wurde, in seiner Einheit so vollkommen ist? Auch schreiben die Verfasser der Bibel über viele verschiedene Themen wie Geschichte, Theologie, Philosophie, über den Kosmos, die Natur und über den Menschen, obwohl sie diese Themen nie studiert hatten. Im Weiteren schreiben sie »gewagte« Prophetien, sie schreiben über künftige Ereignisse, und sie schreiben über Dinge, die man damals gar nicht wissen konnte. Da muss man sich die Frage stellen, woher diese Menschen das Wissen hatten, um auch die schwierigsten und tiefsinnigsten Themen anschneiden zu können? Die Einheit der Bibel ist der »rote Faden«, der sich durch die ganze Bibel zieht, und das ist auch das Zentrale dieses Buches, die Gesamtschau des Handelns Gottes mit der Menschheit vom Anfang bis zum Ende aufzuzeigen, also von der Genesis bis zur Offenbarung oder anders ausgedrückt »Von Ewigkeit zu Ewigkeit«. Die Bibel ist auch deshalb einzigartig, weil sie für die Beantwortung der großen Fragen des Lebens weder auf ein liturgisches Programm noch auf eine Reihe religiöser Gebote, Gesetze und Verpflichtungen hinweist. Sie weist uns aber schonungslos darauf hin, dass kein Mensch den Forderungen Gottes jemals gerecht werden kann. Ihr Zentralthema ist eine Person: Jesus Christus. Er ist der einzig wahre Weg für den Menschen zu Gott. Er ist die Verbindung von uns Menschen zu Gott.

3. Ihre Aktualität
Im Laufe der Menschheitsgeschichte wurden bereits unzählige Bücher geschrieben, die aber schon bald in Vergessenheit gerieten. Es wurden auch viele Bücher herausgegeben, die für kurze Zeit zwar größeres Interesse genossen haben als die Bibel, aber wie viele dieser Bücher werden heute noch immer regelmäßig von vielen Menschen gelesen? Die Heilige Schrift ist ein sehr altes Buch und bestimmte Bibelteile gehören zu den ältesten Schriften, die wir heute kennen, denn Teile der Genesis und das Buch Hiob wurden mit größter Wahrscheinlichkeit in einer Zeit vor Abraham geschrieben. Weshalb wird dieses Buch noch heute von Millionen von Menschen gelesen? Wahrscheinlich nicht aus historischem Interesse, denn das ist beim Durchschnittsbürger nicht sehr stark ausgeprägt. Der Grund liegt vielmehr darin, dass die Menschen die Wichtigkeit der Heiligen Schrift für ihr persönliches Leben erkennen. Das ist wirklich einzigartig, denn die Bibel wurde über Jahrtausende verfasst und zwar auschließlich von Menschen, die zu demselben unauffälligen Volk im Nahen Osten gehörten. Außerdem wurde der größte Teil davon in einer bis vor kurzem toten Sprache geschrieben. Das ist das faszinierende an der Bibel, denn es ist ein Buch, das irgendwie »über der Zeit« steht und deshalb in jede Epoche der Weltgeschichte hineinpasst. Ob im finsteren Mittelalter oder in der heutigen modernen technischen Zeit: Die Bibel ist immer gleich aktuell und Millionen Menschen konnten sich auf dieses Buch stützen und fanden darin Hilfe und Ermutigung für ihr persönliches Leben.

4. Ihre Verbreitung
Die Bibel ist auch hinsichtlich der Anzahl der Übersetzungen und Auflagen, die von ihr gemacht wurden, einzigartig. Die Bibel gehört zu den ersten Büchern, die je übersetzt wurden: Rund 250 Jahre v.Chr. wurde das Alte Testament in die griechische Sprache übersetzt. Diese Übersetzung nennt man Septuaginta. »Im Jahr 1978 war die ganze Bibel weltweit in 268 Sprachen und Dialekten erschienen und das Neue Testament in weiteren 453 Sprachen, während in noch einmal 939 anderen Sprachen Teile der Bibel herausgegeben waren; das macht zusammen 1660 Sprachen!« Es gibt kein vergleichbares Buch, das von mehr Menschen gelesen wurde, das in mehr Sprachen übersetzt und publiziert wurde und das in größeren Mengen verkauft wurde als die Bibel. Welches Buch wurde denn schon in einem einzigen Jahr weltweit rund etwa 600 Millionen Mal verkauft (Bibeln und Bibelteile im Jahr 1986)! Der älteste Teil der Bibel war das erste geschriebene Buch, und die Bibel war auch das erste gedruckte Buch von Bedeutung: die lateinische Vulgata war das erste Buch, das von Gutenberg gedruckt wurde.

5. Ihre Überlieferung
Die Bibel wurde ursprünglich auf einem Material geschrieben, das nur eine beschränkte Zeit erhalten blieb. Das, sowie die noch nicht bekannte Druckerkunst, waren die Gründe dafür, dass sie während Jahrhunderten von Hand abgeschrieben werden musste. Von der Bibel sind im Gegensatz zu vielen klassischen Werken viel mehr Handschriften bewahrt geblieben. Wenn bei einem klassischen Werk mehrere Handschriften erhalten geblieben sind, ist das schon erstaunlich viel. Diese Handschriften sind dann aber gewöhnlich teilweise über tausend Jahre jünger als die ursprüngliche Schrift. Vom Neuen Testament hingegen kennen wir heute nicht weniger als 4.000 griechische Handschriften, etwa 13.000 Handschriften von Teilen davon und noch weitere 9.000 Handschriften von Übersetzungen. Da das Alte Testament bedeutend älter ist als das Neue, existieren davon viel weniger Handschriften, aber das Alte Testament wurde noch sorgfältiger überliefert.

Viele Menschen, und darunter viele Könige, Kaiser und religiöse Führer, versuchen seit Jahrhunderten, die Bibel zu vernichten. Diese Menschen haben sich mit fanatischem Eifer für die Vernichtung der Bibel und damit auch des Christentums eingesetzt. Der größte Angriff auf die Bibel in der Geschichte war der Erlass des großen römischen Kaisers Diokletian im Jahr 303 n.Chr. Er erließ den Befehl, alle Christen und mit ihnen ihr heiliges Buch auszurotten. Bei dieser größten Christenverfolgung aller Zeiten wurden hunderttausende Christen getötet und der größte Teil der Bibeln vernichtet. Aber trotzdem konnte dieser Kaiser weder die Christen noch die Bibel vernichten. Im Gegenteil, und das ist eine große Ironie der Geschichte, denn nur 22 Jahre später wurde die Bibel von Kaiser Konstantin auf dem ersten allgemeinen Konzil zur unfehlbaren Autorität erhoben!

In der römischen Kirche, die aus dem römischen Reich entstanden war, durften nur Geistliche und Kleriker die Bibel lesen, deshalb blieb die Bibel jahrhundertelang praktisch unbekannt. Auch von Luther erfahren wir, dass er bereits erwachsen war, als er die erste Bibel zu Gesicht bekam. Konzilbeschlüsse und päpstliche Bannflüche sowie die Inquisition sorgten dafür, dass die Bibel während dem ganzen Mittelalter nicht verbreitet werden konnte. Bibelleser wurden von der Inquisition verurteilt, gefoltert und verbrannt und Bibelübersetzungen öffentlich vernichtet. Erst nach der Reformation änderte sich das langsam. Doch ausgerechnet im Schoße der Reformation entstanden eine Reihe neuer Attacken, die Angriffe der »Bibelkritik«. In Europa kam in der Folge ein ganzes Heer von Rationalisten auf, die sich die wildesten und heftigsten Angriffe gegen die Bibel ausdachten. Einer davon war der berühmte französische Rationalist Voltaire, der 1778 starb. Angesichts dieser Bibelkritik behauptete er, dass man die Bibel in hundert Jahren nur noch als Antiquität finden könne. Nun, es ist nicht so gekommen, wie er voraussagte, im Gegenteil, wie verbreitet sind seine eigenen Werke heute noch? Wir sehen aus der Geschichte, dass die Bibel viele Angriffe überlebt hat, dass die Menschen viele Waffen auf ihr kaputtgeschlagen und zahllose Grabreden über sie gesprochen haben. Kein einziger Vers der Bibel wurde vor dem Gift der Bibelkritik verschont, alles und jedes wurde kritisiert und entmythologisiert. Doch auch hier sehen wir das Handeln Gottes, denn viele Feinde der Bibel, die aufstanden, mussten wieder abtreten und werden in Vergessenheit geraten; aber die Bibel steht nach wie vor in »alter Jugend« wie ein Felsen in der Brandung.

6. Ihr literarischer Charakter
Die Verfasser der biblischen Bücher waren vielfach einfache Leute und keine großen Gelehrten und manche sprachen nicht einmal die Hochsprache, sondern den Dialekt ihrer Gegend. Deshalb waren die jüdischen Leiter auch so erstaunt, dass diese einfachen Menschen auf einmal von Dingen sprachen, die sie nicht wissen konnten, über Themen sprachen, die sie nie gelernt hatten und die Bibel auslegten, obwohl sie die heiligen Schriften nie studiert hatten. Auch die späteren Autoren des Neuen Testaments waren nicht unbedingt Leute, von denen man literarische Meisterwerke erwarten würde. Die Bibel wurde zu einem Weltbuch, obwohl es von einem unscheinbaren Volk im Nahen Osten geschrieben wurde. Trotz Ihres Alters ist die Bibel ein hochaktuelles Buch, das nicht nur von wenigen Altertumsspezialisten gelesen wird. Auch in den verschiedenen Sprachen, in die es übersetzt wurde, wurde es das größte literarische Werk dieser Sprache. Unser Hochdeutsch wurde geprägt vom ausdrucksvollen Deutsch der Lutherbibel und die englische Sprache durch die Sprache der »Authorised Version«.

7. Ihr moralischer Charakter
»Sowohl Christen als auch Nichtchristen haben erkannt, dass die klassischen Werke der Antike und die heiligen Bücher des Orients geistig tot sind und manchmal gerade durch ihre große Unmoral auffallen. Prof. Max Müller wagte es nicht, die Bücher der Hindus buchstäblich zu übersetzen, um nicht wegen obszöner Pornographie angezeigt zu werden. Es besteht eine nicht zu überbrückende moralische Kluft zwischen der Bibel einerseits und anderen religiösen Schriften anderseits. Einzigartig zeigt sich die Bibel darin, dass sie eine moralische Lehre darbietet, die dem Normalempfinden des Menschen radikal entgegengesetzt ist. Eine Moral, deren Inhalt beispielsweise darin zum Ausdruck kommt, dass wir unsere Feinde lieben und denen Gutes tun sollen, die uns hassen und verfolgen, dass wollüstige Blicke Ehebruch bedeuten und Hass Mord ist, kann mit Bestimmtheit einzigartig genannt werden.« Ein weiterer Hinweis darauf, dass die Bibel ein göttliches Buch ist, ist die Art und Weise, wie die Menschen in der Bibel dargestellt werden, wie wir zum Beispiel in Römer 3,10-23 lesen können: »Da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer.« Der Mensch versucht durch Gutsein Gott zu gefallen und deshalb ist menschliche Religion meistens ein Rezept zur Besserung des Charakters und Benehmens. Doch die Bibel bietet keine Rezepte zur Besserung der Moral an, sondern zeigt unmissverständlich auf, dass die Erlösung Gnade ist, ein Geschenk Gottes. Der Mensch kann dazu überhaupt nichts beitragen als an Jesus Christus zu glauben. Letztlich ist das einzige Ziel der Bibel unsere Rettung! Der moralische Standard der Bibel zeigt sich nirgends deutlicher als bei den Sünden und Schwächen ihrer edelsten Hauptpersonen, deren Sünden und Schwächen offen dargestellt werden. Noah war betrunken; David beging Ehebruch und Mord, und Petrus leistete einen Meineid. Die Bibel zeigt schonungslos offen auf, dass wir alle Sünder sind und deshalb vor Gott nie bestehen können!


2. Dinge, welche die Verfasser nicht wissen konnten

a) Die Sterne sind nicht zählbar (Abraham)
„Und er führte ihn hinaus und sprach: Blicke doch zum Himmel, und zähle die Sterne, wenn du sie zählen kannst! (1.Mo 15,5). Wie konnte Moses wissen, dass man die Sterne tatsächlich nicht zählen kann, denn mindestens bis in die Zeit des Ptolemäus (1. Jahrhundert n.Chr) war es die offizielle Meinung der damaligen Wissenschaft, dass es ungefähr 3000 Sterne gibt. Man konnte damals nicht wissen, dass die Sterne tatsächlich nicht gezählt werden können, denn die Anzahl der Sterne wird heute von Astronomen mit einer Zahl geschätzt, die zwischen 22 und 32 Stellen aufweist. Eine solche Menge an Sternen kann tatsächlich kein Mensch zählen.

b) Die Erde im Weltraum
„Er spannt den Norden aus über der Leere, hängt die Erde auf über dem Nichts“ (Hiob 26,7). Woher wusste der Verfasser des Hiob-Buches, dass die Erde tatsächlich im Weltraum über dem Nichts schwebt? Ausserdem wusste der Verfasser, dass der Weltraum mehr oder weniger eine „Leere“ ist, denn der Anteil Materie im Weltraum ist verschwindend klein. Woher hatte er dieses Wissen?

c) Die alten Städte in Mesopotamien
Zur Zeit der babylonischen Gefangenschaft (diese dauerte von der 1. Deportation im Jahre 606 v.Chr. bis zur Rückkehr unter Serubbabel im Jahre 537 v.Chr. insgesamt 70 Jahre) waren viele dieser genannten Städte derart in Vergessenheit geraten, dass man nicht einmal mehr wusste, wo sie sich befanden. Um das Jahr 1842 begannen die ersten archäologischen Ausgrabungen in Mesopotamien. Im Jahre 1844 entdeckte man in Khorsabad, gut 40 km nördlich von Ninive, einen assyrischen Palast. Es stellte sich heraus, dass es sich um den Palast Sargons II handelte. Von diesem Assyrerkönig hören wir in Jeremia 20,1. Dort wird von ihm gesagt, dass er seinen Oberbefehlshaber nach Asdod geschickt habe. Zusammen mit diesem Oberbefehlshaber ist Sargon auf einem wunderbar in Alabaster gearbeiteten Wandrelief zu sehen. Ein Jahr später entdeckte man 35 km stromabwärts von Ninive unter einem Hügel mit Namen »Nimrud« das alte Kalah aus 1. Mose 10. Dieser überlieferte Name erinnert uns an 1. Mose 10,8-12: »Und Kusch zeugte Nimrod; er war der erste Gewaltige auf der Erde. Er war ein gewaltiger Jäger vor dem HERRN; darum sagt man: Wie Nimrod, ein gewaltiger Jäger vor dem HERRN! Und der Anfang seines Königreiches war Babel und Erech (Uruk) und Akkad und Kalne im Land Schinear. Von diesem Land zog er aus nach Assur und baute Ninive und Rehobot-Ir und Kelach und Resen zwischen Ninive und Kelach: das ist die große Stadt.« An diesem Ort entdeckte man auch den berühmten schwarzen Marmor-Obelisk von Salmanassar III, der die Worte enthält: »Ich erhielt Tribut von Jehu, dem Israeliten, Silber und Gold etc.« Anschließend fand man in Ninive selbst den Palast Assurbanipals und damit auch die ungeheure Bibliothek des Königs mit Zehntausenden von Tontäfelchen. Darunter fand man auch Kopien des babylonischen Schöpfungs- und Flutberichtes. Im Jahr 1888 wurde unter dem Hügel Nippur das Kalne aus 1. Mose 10 gefunden. Die archäologischen Ausgrabungen in Mesopotamien haben die biblischen Berichte bis an die Schwelle der Sintflut bestätigt.

d) die Elemente
»Die Himmel werden in Feuer geraten und aufgelöst und die Elemente in Brand zerschmelzen« (2Petr 3,12). Woher wusste Petrus, wie eine Kernfusion funktioniert?

e) Mikrowellen und Röntgenstrahlen
„Ein Tag sprudelt dem anderen Kunde zu, und eine Nacht meldet der anderen Kenntnis – ohne Rede und ohne Worte, mit unhörbarer Stimme. Ihr Schall geht aus über die ganze Erde und bis an das Ende der Welt ihre Sprache.“ (Ps 19,3-5).
Auch diese Verse des Psalm 19 enthält Dinge, die man damals nicht wissen konnte, denn Vers 3 spricht von Informationen, die über Tage und Nächte hinweg übertragen werden, ohne Rede (V.4) ohne (gesprochene) Worte, mit unhörbarer Stimme (Mikrowellen, Röntgenstrahlen sind unhörbar). Diese Signale gehen bis ans Ende der Erde und der Welt (V 5). Sie haben ihre eigene Sprache, nämlich die Frequenzspektren.

f) die Beschreibung der Arche Noah
Prof. Dr. Werner Gitt hat in der Zeitschrift Fundamentum 3/2000 (Immanuel-Verlag Riehen) einen Artikel veröffentlicht, in dem er die optimalen Masse eines Schiffes berechnet, das in der Lage ist, die äusserst turbulente und stürmische Zeit der Sintflut zu überstehen. Mit Hilfe mathematischer Methoden und dem Einsatz von Computern konnte er nachweisen, dass die in der Bibel genannten Abmessungen der Breite, Länge und Höhe der Arche die optimalsten sind, die man auf Grund technischer Überlegungen wählen müsste. (aus Das Schöpfungsmodell, Seite 174) Im Gegensatz dazu steht die Sintflut-Überlieferung aus dem Gilgamesch-Epos, denn dort hat das Boot die Form eines Kubus, was äusserst ungeeignet für die Seefahrt ist, da das Boot bereits bei leichtem Wellengang kippen und sich überschlagen würde. Die Arche des biblischen Noah hingegen trägt den realistischen technischen Anforderungen Rechnung und zeigt damit auf mathematisch nachvollziehbare Weise, dass hier Gott selbst die Vorgaben gemacht hat. Das widerspricht auch der oft gehörten Behauptung, der Verfasser der Bibel hätte die Sintfluterzählung aus dem Gilgamesch-Epos übernommen. (aus Das Schöpfungsmodell, Seite 183)


3. Prophetien

Es gibt sehr viele Prophezeiungen in der Heiligen Schrift, die sich in der Geschichte bereits wörtlich erfüllt haben. Wir zählen in der Bibel 6.408 Verse mit einem prophetischen Inhalt, und von diesen haben sich bereits 3.268 Aussagen erfüllt. Damit steht die Bibel einzigartig da, denn ohne göttliche Eingebung sind Weissagungen derart gewagt, dass alle so genannten »heiligen Bücher menschlicher Herkunft« praktisch keine Prophezeiungen enthalten, denn nur Gott kann verborgene Dinge offenbaren. Jesus Christus hat uns denn auch den Sinn des prophetischen Wortes erklärt: »Von jetzt an sage ich es euch, ehe es geschieht, damit ihr, wenn es geschieht, glaubt, dass ich es bin« (Joh 13,19). Prophetie dient somit nicht zur Spekulation, zur Befriedigung der Neugier, zur sensationellen Verkündigung oder zur Verbreitung von Schreckensnachrichten, sondern zur Glaubensstärkung und zum Hinweis auf Jesus Christus. Die Prophetie erstreckt sich auf den gesamten Bereich der Zeitachse und darüber hinaus in den Bereich außerhalb von Raum und Zeit. Denn entgegen allen evolutionistischen Denkmodellen bezeugt die Bibel einen Anfang und ein Ende der uns sichtbaren Welt in Raum und Zeit. »Prophezeiung ist die sichere Vorhersage eines bestimmten Ereignisses der Zukunft. Sie geschieht nicht mit normalen Mitteln der menschlichen Erkenntnis. Prophezeiungen sind somit immer übernatürliche Offenbarungen, die nicht durch menschliche Weisheit und Einsicht hervorgebracht werden können. Die Verkündigung der göttlichen Mitteilung geschieht konkret in die geschichtliche Stunde hinein und ist in keiner Weise aus einem vorhergehenden oder schon gegenwärtigen Zustand ableitbar.« (aus Von Ewigkeit zu Ewigkeit, Seite 346).

Im Alten Testament gibt es laut Canon (Dekan) Liddon, der auf diesem Gebiet als die Autorität angesehen wird, 332 deutliche Voraussagen, die sich buchstäblich in Jesus Christus erfüllt haben. Darunter gibt es viele Voraussagen, auf deren Erfüllung die Beteiligten keinen Einfluss hatten, wie z.B. auf die folgenden (aus Von Ewigkeit zu Ewigkeit, Seiten 353 - 361):

„Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er wird dir den Kopf zermalmen, und du, du wirst ihm die Ferse zermalmen.“ (1Mo 3,15)

„Lasst mich die Anordnung des HERRN bekannt geben! Er hat zu mir gesprochen: »Mein Sohn bist du, ich habe dich heute gezeugt.“ (Ps 2,7)

„Spruch des HERRN für meinen Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde gemacht habe zum Schemel deiner Füße!“ (Ps 110,1).

„Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen: Wunderbarer Ratgeber, starker Gott, Vater der Ewigkeit, Fürst des Friedens.“ (Jes 9,5)

„Und du, Bethlehem Efrata, das du klein unter den Tausendschaften von Juda bist, aus dir wird mir der hervorgehen, der Herrscher über Israel sein soll; und seine Ursprünge sind von der Urzeit, von den Tagen der Ewigkeit her!“ (Mi 5,1).

„Darum wird der Herr selbst euch ein Zeichen geben: Siehe, die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären und wird seinen Namen Immanuel nennen!“ (Jes 7,14).

„Eine Stimme ruft: In der Wüste bahnt den Weg des HERRN! Ebnet in der Steppe eine Straße für unseren Gott!“ (Jes 40,3)

„Und es ziehen Nationen zu deinem Licht hin und Könige zum Lichtglanz deines Aufgangs. Eine Menge Kamele wird dich bedecken, junge Kamele von Midian und Efa. Sie alle werden aus Saba kommen. Gold und Weihrauch tragen sie, und sie werden das Lob des HERRN fröhlich verkündigen.“ (Jes 60,3.6)

„So spricht der HERR; Horch! In Rama hört man Totenklage, bitteres Weinen. Rahel beweint ihre Kinder. Sie will sich nicht trösten lassen über ihre Kinder, weil sie nicht mehr da sind.“ (Jer 31,15)

„Da sprach der HERR zu mir: Wirf ihn dem Töpfer hin, den herrlichen Wert, den ich ihnen wert bin! Und ich nahm die dreißig Silberschekel und warf sie in das Haus des HERRN dem Töpfer hin.“ (Sach 11,13)

„Wer hat unserer Verkündigung geglaubt? An wem ist der Arm des HERRN offenbar geworden? Er ist wie ein Trieb vor ihm aufgeschossen und wie ein Wurzelspross aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und keine Pracht. Und als wir ihn sahen, da hatte er kein Aussehen, dass wir Gefallen an ihm gefunden hätten.“ (Jes 53,1.2)

„Wie Wasser bin ich hingeschüttet, und alle meine Gebeine haben sich zertrennt; wie Wachs ist mein Herz geworden, zerschmolzen in meinem Inneren. Meine Kraft ist vertrocknet wie eine Scherbe, und meine Zunge klebt an meinem Gaumen; und in den Staub des Todes legst du mich. Denn Hunde haben mich umgeben, eine Rotte von Übeltätern hat mich umzingelt. Sie haben meine Hände und Füße durchgraben.“ (Ps 22,15-17)„ Vor allem bei der Kreuzigung muss man wissen, dass diese Art der Hinrichtung erst durch die Römer eingeführt wurde und deshalb bei den Propheten noch unbekannt war. Trotzdem finden wir sehr exakte Voraussagen über diese Art der Hinrichtung.

„Er bewahrt alle seine Gebeine, nicht eines von ihnen wird zerbrochen.“ (Ps 34,21)

„Sie teilen meine Kleider unter sich, und über mein Gewand werfen sie das Los.“ (Ps 22,19)

„Und man gab ihm bei Gottlosen sein Grab, aber bei einem Reichen ist er gewesen in seinem Tod, weil er kein Unrecht begangen hat und kein Trug in seinem Mund gewesen ist.“ (Jes 53,9)

Eine der erstaunlichsten Prophezeiungen der Bibel ist Daniel 8. In der Vision über den Widder und den Ziegenbock werden sehr detaillierte Aussagen über die medopersische und die griechische Herrschaft gemacht, also über die Zeit von etwa 539 bis 163 v.Chr. Diese Vision hatte Daniel im 3. Jahr Belsazars erhalten, dies entspricht dem Jahr 547 v.Chr. (Dan 8).

»Und ich sah im Geist: Und es geschah, während ich sah, da war ich in der Burg Susa, die in der Provinz Elam ist; und ich sah im Gesicht, dass ich am Fluss Ulai war« (Dan 8,2). In der Zeit, in der Daniel diese Vision hatte, gehörte die Stadt Susa noch zum Babylonischen Weltreich. Nach der Eroberung durch die Medoperser wurde diese Stadt zur Winterresidenz der neuen Herrscher.
»Und ich erhob meine Augen und sah: Und siehe, ein Widder stand vor dem Fluss, der hatte zwei Hörner; und die zwei Hörner waren hoch, und das eine war höher als das zweite, und das höhere stieg zuletzt auf« (Dan 8,3). Der Widder symbolisiert die Medopersische Weltmacht. Wenn Daniel von Susa her zu diesem Fluss schaute, stand der Widder auf der anderen Seite des Flusses, auf der Ostseite des Ulai. Die Medoperser drangen aus dieser Richtung vor, um das babylonische Reich zu erobern. Die beiden Hörner des Widders symbolisieren das Doppelreich der Meder und Perser, wobei das eine Horn, das zuletzt höher emporstieg, die Perser darstellt. Den Persern gelang es erst unter Kyrus, die Meder zu beherrschen und seither lag das Zepter im Medopersischen Reich immer in der Hand eines Persers.

»Ich sah den Widder nach Westen und nach Norden und nach Süden stoßen, und kein Tier hielt ihm stand, und niemand rettete aus seiner Hand; und er handelte nach seinem Belieben und wurde groß« (Dan 8,4). Das Medopersische Reich dehnte sich von Osten kommend mit unaufhaltsamer Gewalt nach dem Westen, dem Norden und dem Süden aus. Etwa zwei Jahrhunderte lang konnte kein Volk vor der medopersischen Militärmacht bestehen. »Auf dem Grab des Königs Kyrus (gestorben 530 v.Chr.) steht noch heute folgende Inschrift: ›O Mann, wer immer du bist und wann du auch kommst, denn ich weiß, dass du kommen wirst – ich bin Kyrus und gewann den Persern ihr Weltreich. Missgönne mir nicht dieses Fleckchen Erde, das meinen Körper bedeckt!‹ Heute ist dieses Grab allerdings leer.«
»Und während ich Acht gab, siehe, da kam ein Ziegenbock von Westen her über die ganze Erde, und er berührte die Erde nicht; und der Bock hatte ein ansehnliches Horn zwischen den Augen (Dan 8,5). In Daniel 8,21 ist die Auslegung zu diesem Vers zu lesen: »Und der zottige Ziegenbock ist der König von Griechenland. Und das große Horn, das zwischen seinen Augen war, das ist der erste König«. Alexander der Große begann seinen Siegeszug von Griechenland her, also von Westen her, indem er sich durch Kleinasien nach Osten durchkämpfte. Er nahm in der unbegreiflich kurzen Zeit von etwas mehr als zehn Jahren die ganze damals bekannte Welt ein.

»Und er kam zu dem Widder mit den zwei Hörnern, den ich vor dem Fluss hatte stehen sehen; und im Zorn seiner Kraft rannte er auf ihn zu. Und ich sah ihn neben dem Widder eintreffen, und er ergrimmte gegen ihn, und er stieß den Widder und zerbrach seine beiden Hörner; und in dem Widder war keine Kraft, vor ihm zu bestehen. Und er warf ihn zu Boden und zertrat ihn, und niemand rettete den Widder aus seiner Hand« (Dan 8,6.7). Alexander der Große hatte es bei seinen Feldzügen besonders auf das Medopersische Reich abgesehen. Mit unauslöschlichem Hass stürzte er sich auf seine Feinde und zerschmetterte diese Weltmacht in den Jahren 334 bis 331 v.Chr. in den Schlachten bei Granikos, bei Issos und bei Gaugamela. Unter den Königen Darius I. und Xerxes, also etwa 150 Jahre früher, hatten die Perser verheerende Kriege gegen die Griechen geführt. Spartanischer Heldenmut und der Marathonlauf sind seitdem allgemein bekannt. Diese Kriege lösten bei den Griechen einen Perserhass aus, der sich von einer Generation auf die andere vererbte. Angetrieben von diesem Hass auf die Perser, zertrat Alexander das Weltreich der Medoperser. »Der jüdische Historiker Flavius Josephus beschreibt in seinem Werk ›Jüdische Altertümer‹ den Besuch Alexanders des Großen in Jerusalem um das Jahr 330 v.Chr. Der Hohe Priester Jaddua habe ihm dort das Buch Daniels gezeigt. Alexander habe sich selbst darin prophetisch beschrieben wiedererkannt.«

»Und der Ziegenbock wurde überaus groß. Und als er stark geworden war, zerbrach das große Horn, und vier ansehnliche Hörner wuchsen an seiner Stelle nach den vier Winden des Himmels hin« (Dan 8,8). Alexander wurde überaus mächtig und brachte die gesamte damals bekannte Welt unter seine Macht. Er begann seinen Feldzug um 336 v.Chr. und starb bereits im Jahre 323 v.Chr., erst 33-jährig, in Babylon an Malaria. Nach dem Tod Alexanders kämpften seine Generäle und deren Nachfolger um das Erbe. Nach der Schlacht bei Ipsos im Jahr 301 v.Chr. bildeten sich vier große getrennte Königreiche:

1. Kassander erwarb Mazedonien (Westen).
2. Lysimachus bekam Kleinasien und Thrakien (Norden).
3. Seleukus erhielt Syrien (Osten).
4. Ptolemäus blieb in Ägypten (Süden).

»Und aus dem einen von ihnen kam ein einzelnes Horn hervor, zunächst klein, aber es wurde übermäßig groß gegen Süden und gegen Osten und gegen die Zierde« (Dan 8,9). Dieser Vers hat sich in dem König Antiochus IV. Epiphanes von Syrien erfüllt (175-164 v.Chr.). Er ging aus dem Seleuzidenreich hervor, stieß nach Süden gegen Ägypten, nach Osten gegen Mesopotamien und gegen »die Zierde«, gegen Israel vor. »Und es wuchs bis an das Heer des Himmels, und es warf einige von dem Heer und von den Sternen zur Erde herab und zertrat sie. Selbst bis an den Obersten des Heeres wuchs er empor. Und er nahm ihm das regelmäßige Opfer weg, und die Stätte seines Heiligtums wurde gestürzt. Und ein Opferdienst wurde verbrecherisch gegen das regelmäßige Opfer eingerichtet. Und das Horn warf die Wahrheit zu Boden und hatte Erfolg« (Dan 8,10-12). Antiochus IV. Epiphanes entwickelte eine grässliche Wut gegen das Volk Israel und seinen Gottesdienst. Er ging direkt gegen Jahwe, den Gott Israels, vor. Um 167 v.Chr. entweihte er den Tempel in Jerusalem, indem er aus dem Brandopferaltar einen Zeusaltar machte und unreine Schweine (!) darauf opfern ließ. Er führte in Judäa den Zeuskult ein und befahl allen Juden, diesen anzunehmen. Gleichzeitig wurde ihnen bei Todesstrafe verboten, den Sabbat einzuhalten sowie ihre Kinder beschneiden zu lassen. Weil viele gesetzestreue Israeliten sich weigerten, vom lebendigen Gott abzufallen, mussten sie das Martyrium erleiden.

»Und ich hörte einen Heiligen reden. Und es sprach ein Heiliger zu jemandem – dem Redenden nämlich –: Bis wann gilt das Gesicht von dem regelmäßigen Opfer und von dem entsetzlichen Verbrechen, dass sowohl das Heiligtum als auch der Opferdienst zur Zertretung preisgegeben sind? Und er sagte zu mir: Bis zu 2300 Abenden und Morgen; dann wird das Heiligtum wieder gerechtfertigt« (Dan 8,13.14). Die göttliche Zahlenangabe von 2300 Abenden und Morgen richtet sich nach dem beständigen Opfer, das jeden Morgen und jeden Abend dargebracht werden sollte, und nun wegen Antiochus 1150 Tage ausfallen musste. »Diese Zeit passt ganz genau zwischen die Tempelschändung durch Antiochus am 6. Dezember 167 v.Chr. und Befestigung des Zionsberges durch die Makkabäer im Januar 163 v.Chr. Die Befestigung fand nämlich kurz nach der Tempelweihe, am 4. Dezember 164 v.Chr. statt, und zwar mit dem Zweck, das Heiligtum zu schützen. Gott ließ das Wüten des Seleuzidenkönigs als eine Strafe wegen der vorangegangenen Sünden im Volk Israel ›...um des Frevels willen‹ zu. Aber der Ewige hat alles in seiner Hand, denn das von Ihm bestimmte Maß durfte nicht überschritten werden!«

Alle diese Verse über den Widder und den Ziegenbock haben sich in der Vergangenheit erfüllt. Bei diesen Versen muss man sich bewusst sein, dass sie mehr als 200 Jahre vor der Erfüllung von Daniel niedergeschrieben wurden. Ist es nicht erstaunlich, wie präzise sich die Prophezeiungen über diese weltgeschichtlich hoch bedeutenden Ereignisse erfüllt haben? Die Verse 2-35 des 11. Kapitels beschreiben die Zeit von Kyrus (6. Jahrhundert v.Chr.) bis zu Antiochus IV. Epiphanes (2. Jahrhundert v.Chr.), und bei diesen Versen handelt es sich um die detaillierteste Prophetie über die Weltgeschichte. Dieser Abschnitt enthält alleine über 150 erfüllte Prophezeiungen, die von Roger Liebi (Weltgeschichte im Visier des Propheten Daniel) hervorragend ausgelegt werden. (aus Von Ewigkeit zu Ewigkeit, Seiten 335 - 339)

Gian Luca Carigiet


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